Normalerweise ist die Hilpoltsteiner Firma Leuchten + Metall Technik (LMT) weltweit unterwegs und sorgt in Flughäfen, Bahnhöfen und großen Gebäuden für passendes Licht, dass sie nun auch das Wahrzeichen ihrer Heimatstadt Hilpoltstein zum Leuchten bringen hat eine etwas längere Geschichte. Bereits vor einigen Jahren hat die Burgtruppe des Museums- und Heimatvereins Hilpoltstein rund um Dieter Popp angeregt, die in die Jahre gekommene Beleuchtung der Burg zu erneuern und in diesem Zug auf die wesentlich sparsamere LED-Technik umzurüsten. Gemeinsam mit Stadt und Landkreis hatte man sich schnell auf ein Konzept geeinigt. Für die Finanzierung wurden Mittel des Bezirks Mitelfranken beantragt, der über das Programm Städtebaulicher Denkmalschutz der Städtebauförderung sechzig Prozent der förderfähigen Kosten übernimmt. Nach Abschluss der Ausschreibung stand vor mehr als zwei Jahren bereits fest, dass die Hilpoltsteiner Firma LMT von Mike Otterpohl den Zuschlag erhält.
An einem Augustabend 2018 kam dann der Lichtplaner Georgios Paissidis auf Einladung der Firma LMT nach Hilpoltstein. Der Grieche, der umfangreiche Erfahrung in der lichttechnischen Inszenierung historischer Bauwerke besitzt, schritt nach einem umfangreichen Vortrag im Rathaussaal zur Tat und unternahm zusammen mit Vertretern von LMT und Museums- und Heimatverein erste Beleuchtungsversuche. „Verrostetes Licht“, wie er es bezeichnete, setze den Sandstein der Burg besonders gutes Licht.
Mit einer Kombination aus weiß, orangen und roten Farbtönen entwickelte Paissidis ein Beleuchtungskonzept, das nicht auf das flächige Anstrahlen der Fassade setze, sondern vielmehr Kanten und Durchbrüche betone. Die Konturen der Burg seinen somit sowohl aus der Ferne, als auch für den Betrachter, der sich am Burgareal aufhalte erkennbar. Die Burg werde so auch nachts für Besucher erlebbar. Davon konnten sich auch die rund 100 anwesenden Besucher einen Eindruck verschaffen, die am Freitagabend der Einladung der Stadt zur offiziellen Inbetriebnahme gefolgt waren.
60 Leuchtpunkte setzen die Konturen der Ruine in Szene. Die dafür benötigten Scheinwerfer gab es noch nicht. LMT entwickelte sie daher eigens für die Burg Hilpoltstein. „Fränkisches Licht für fränkische Mauern“, wie Mike Otterpohl am Freitag amüsiert feststellte. „Sehr aufregend“ sei die gesamte Planung gewesen, wie Dieter Popp ergänzte, viele Hände hatten dafür ineinandergreifen müssen. Als Hilpoltsteiner freue er sich, zusammen mit seiner Burgtruppe nun, dass das Projekt abgeschlossen sei und alle Seiten der Burg nun erstrahlen, auch die bislang „dunkle“ Seite zum Schlossbuck.
Trotz der großen Zahl an Leuchtpunkten, konnte der Stromverbrauch drastisch reduziert werden, maximal würden nun noch eine Gesamtleistung von 700 Watt benötigt. Alleine ein Scheinwerfer der vorherigen Beleuchtung habe mehr als das doppelte an Leistung verschlungen. Dazu komme, dass die Beleuchtung bis 23 Uhr stufenweise zurückgenommen werde und dann gänzlich aus sei. Zwei Aspekte, die auch dem Immissions- und Umweltschutz Rechnung tragen würden.
Die Mehrkosten, die durch die Umstellung von Flächen zu Konturenbeleuchtung entstanden – hier ist eine wesentlich höhere Zahl an Leuchtpunkten benötigt – wurden von LMT übernommen, der Stadt entstanden somit, im Vergleich zur Ausschreibung, keine höheren Kosten. Bürgermeister Markus Mahl, bedankte sich dafür und sprach seinen Dank auch allen Beteiligten aus, neben dem Museums- und Heimatverein und der Firma LMT, auch den Hilpoltsteiner Firmen Gruber und Gerstner.
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